Alte Stadtmühle
Erstmalig erwähnt wird die "Alte Stadtmühle" im Jahre 1352 („Schleswig im Spätmittelalter“ von Jörg Rathjen), aber man geht davon aus, dass sie etwa um 1330 erbaut wurde.
Gewässer waren im Mittelalter immer Besitz des Landesherren und damit gehörte auch diese "landesherrliche Wassermühle" den Herzögen von Schloss Gottorf. Diese verpachteten die Mühle an einen Müller und die Stadt hatte nur ein Nutzungsrecht, war aber gleichzeitig per Mühlenrecht dazu verpflichtet, nur hier das Getreide mahlen zu lassen.
Im Jahr 1574 reichte die Leistung der Mühle, die bis dahin mit ca. 45 Tonnen Roggen pro Jahr angegeben wurde, nicht mehr aus und es wurde ein zweites Mühlenrad installiert, um einen weitern Mahlgang anzutreiben. Natürlich kam es in der Zeit immer wieder zu Umbauarbeiten und Reparaturen. Besonders gelitten hat das Bauwerk bei einem Brand im Jahre 1748.
Im Jahre 1854 wurde der "Mühlenzwang" aufgehoben und die Bürger konnten ihr Mehl auch bei anderen Mühlen mahlen lassen und es durfte auch mit gemahlenem Getreide gehandelt werden. Damit viel die Notwendigkeit dieser Mühle weg, sie wurde an eine Privatperson verkauft und dann in den folgenden Jahren stillgelegt. Heute erinnert nur noch ein Strudelbecken daran, welche Geschichte dieses Gebäude am Mühlenbach (früher "Möhlenbeke" oder kurz "die Bek" genannt) hat.
Wer sich dieses Gebäude am ehemaligen Stadtwall anschauen möchte, kommt mit der heutigen Postadresse Schlachterstraße 7 nur bedingt weiter. Sinnvoller ist es, dem schmalen Weg in der Verlängerung der Kälberstraße Richtung Westen über die Lange Straße zu folgen. Dieser Weg endet an einem Geländer direkt über der Strudelkammer. Einen zweiten Zugang gibt es von der Noorstraße aus zwischen den Hausnummern 4 und 6.
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