St.-Johannis-Kloster vor Schleswig
Das St.-Johannis-Kloster wurde um 1194 als Benediktinerkloster gegründet und zählt zu den besterhaltenen mittelalterliche Klosteranlagen in Schleswig-Holstein. Ursprünglich waren hier Nonnen und Mönche untergebracht, aber es gab mal wieder Probleme mit Sitte und Moral und so mussten die Mönche in ein Kloster am Langsee nördlich von Schleswig umziehen.
Seit der Reformation gehört das Kloster zu den Besitzungen der Schleswig-Holsteinischen Ritterschaft und dient als Stift für die unverheirateten Töchter des Adels. Das Kloster wird von einer Priörin und dem Klosterprobst geleitet. Der Probst bewohnt das Gebäude rechts vom Tor und die Priörin hat ihre Räume in dem Gebäude direkt an der Schlei.
In einer Urkunde von 1250 bestätigt Abel als König von Dänemark und Herzog von Schleswig dem St.-Johannis-Kloster umfassende Privilegien. Das Kloster hatte in der Zeit schon einen großen Landbesitz, musst aber weder Steuern entrichten noch Heeresdienste erbringen. Auf Grund dieser Urkunde trägt der gesammte Stadtteil immer noch den Namen "Freiheit", den hier war man, ähnlich wie später in den aufstrebenden Städten, frei von Treueeid und Leibeigenschaft.
Zu den Besonderheiten gehören neben dem Remter(Speisesaal), dem Kapitelsaal(hier lagert der Klosterschatz), dem Kreuzgang (Schwahl) um den Innenhof auch der Bibelgarten. In diesem klassischen Kreuzgarten finden sich immer noch zahlreiche Kräuter, Sträucher und sogar kleinere Bäume. Wer einmal Mandel, Rizinus, Oliven und Passinsblume in einem Garten sehen möchte, sollte sich hier etwas Zeit nehmen.
Auch die Kirche des St.-Johannis-Kloster ist an den Klosterbetrieb angepasst und weist einige Besonderheiten auf. Grundsätzlich ist der Kirchenraum dreigeteilt. Direkt vor den Altar findet man ganz klassisch Taufbecken und Bibeltisch. Der mittlere Bereich hat an den Seiten Reihen von Gebetsstübchen, in denen die adligen Damen am Gottesdienst teilnehmen konnten, ohne vom gemeinen Volk gesehen zu werden. Dadurch ist der dritte Bereich mit den Bänken und der darüberliegende Balkon für die Nonnen sehr weit vom Altar entfernt, das sie beim Gottesdienst nicht mehr gut folgen konnten. Deshalb hat man im Übergang zwischen 2. und 3. Bereich noch mal einen Torbogen und darauf eine Kreuz mit Jesus Christus, Mutter Maria und Joahnnes, dem Täufer aufgebaut.
Schlüsselwörter:
Schleswig
54.511832,9.578563
Am St. Johanniskloster, 24837 Schleswig
www.st-johannis-kloster.de
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